Emotionaler Esser - wenn die Seele hungert


Bismillahi-rahmani-rahim

Was ist ein emotionaler Esser?

Wenn die Seele hungert essen wir mehr, als unser Körper braucht, wir essen dann emotional.

Emotionale Esser nehmen Nahrung zu sich, obwohl sie keinen Hunger verspüren. Sie versuchen sich mit dem Essen unangenehme Gefühle abzudämpfen.

Emotionale Esser verzehren beispielsweise Schokolade am Abend vor dem Fernseher oder essen Käsebrote bei der Arbeit, obwohl sie keinen körperlichen Hunger verspüren. Körperlich brauchen diese Personen keine Nahrung, trotzdem greifen sie zu.

Emotionales Essverhalten kann auch bedeuten, dass eine Mahlzeit hungrig begonnen wird und man mit dem Essen nicht aufhören kann, obwohl der Körper signalisiert, dass er längst genug hat. Es ist also kein biologischer, kein körperlicher Hunger, der zum Essen auffordert. Es ist etwas Anderes, das zum Essen auffordert und dies hat mit tiefer liegenden Gründen zu tun, nämlich mit unseren Emotionen, die im Körper sitzen.

Jeder Mensch isst mal emotional. Auch natürlich schlanke Menschen essen manchmal mehr, als ihr Körper braucht. Der Unterschied zwischen normalem Essverhalten und einer Emotionalen Essstörung liegt darin, dass es bei natürlich schlanken Menschen erstens nicht regelmäßig vorkommt und sie sich zweitens keine Gedanken darüber machen, wie sie die aufgenommenen Kalorien wieder loswerden. Eine angemessene Kalorienaufnahme pendelt sich bei ihnen auf natürliche Weise von allein wieder ein.

Emotional essende Menschen – ganz gleich ob Frauen oder Männer – haben kein entspanntes Verhältnis zur Nahrungsaufnahme. Bei den meisten von ihnen treten regelmäßig Essanfälle auf.

Es gibt aber auch Menschen, die keine Essattacken haben, sondern einfach permanent nicht aufpassen, was und wie viel sie zu sich nehmen. Ob jemand normal- oder übergewichtig ist, spielt bei einer emotionalen Essstörung keine Rolle.

Wie kann ich diese Essstörung ändern?


1. Werde dir deiner Essstörung bewusst!!


Das heißt stell dir folgende Fragen:

Welche Lebensmittel isst Du am liebsten?
Warum isst Du diese Lebensmittel gerne?
Meistens verknüpfen wir mit dem Essen eine gute Erinnerung.

Mein Beispiel:

„Schokolade macht mich glücklich, deswegen schmeckt es mir und deswegen esse ich sie so gerne.“

Führe ein Ernährungstagebuch, in dem Du jedes Lebensmittel protokollierst. Es gibt hervorragende Apps wie zb „MyFitnessPal“, mit denen das Tracken ganz einfach ist und richtig Spaß machen kann.

Füge Notizen hinzu und schreibe auf, warum du das gerade gegessen hast.

2. Was sind deine Auslöser zum emotionalen Essen?

Essen passiert nicht „einfach so“, per Zufall. Es gibt immer einen Grund dafür.

Warum hilft Achtsamkeit?

Wir alle haben bestimmte und emotionale Auslöser. Je mehr du davon identifizieren kannst, umso besser kannst du dagegen arbeiten.

Du kannst dir dein Bewusstsein als Polizeistreife vorstellen.

Wenn Du weißt, in welchen Regionen die meisten „Verbrechen“ passieren, gibst du dort besonders gut Acht, damit du schneller am Tatort sein kannst. Je besser du dich auskennst, desto früher kannst du das negative Essverhalten „verhaften“.

Was sind gängige Trigger, wie findest Du Deine?

Emotionale Trigger fallen üblicherweise in eine von vier Kategorien:

  • Gefühle
  • Orte
  • Menschen
  • Ereignisse
Wo befinden sich deine Schalter für emotionales Essverhalten?

In der folgenden Liste findest du die gängigsten Auslöser.

Geh die Liste durch und schreib dir diejenigen heraus, die für dich von Bedeutung sind. Ergänze anschließend weitere Auslöser, die nicht in der Liste stehen. Du wirst feststellen, dass du einige Auslöser gut unter Kontrolle hast und andere nicht.

  • Stress
  • Einsamkeit
  • Langeweile
  • Wut
  • Frust
  • Trauer
  • sich ignoriert fühlen
  • sich nicht geliebt fühlen
  • sich wertlos fühlen
  • Arbeitsüberlastung
  • Überforderung
  • Müdigkeit
  • Übertraining
  • Geldsorgen
  • Beziehungsprobleme
  • Parties
  • Urlaub
  • Wetter
  • Buffets
  • Restaurants
  • Essen in der Küche
  • Essen im Büro
  • der Kühlschrank
  • Geruch von Essen
  • Anblick von Essen
  • Menschen, die dir Essen anbieten
  • Menschen, die in deiner Nähe essen
  • bestimmter Zeitpunkt am Tag
  • bestimmter Zeitpunkt im Monat
  • Fernsehen
  • ins Kino gehen
  • jemand kocht für dich
Entferne als nächstes die von deiner Liste, die du gut unter Kontrolle hast. Was bleibt, sind die Situationen, in denen du besonders ACHTSAM sein musst.

Es gibt Situationen, in denen wir im Gruppenzwang oder von anderen ermuntert werden, zu essen.

Dafür kannst du im Voraus Strategien entwickeln: Notiere alle gängigen Situationen, die für dich emotionale Auslöser dargestellt haben und plane exakt, welchen inneren Einstellungen du zukünftig folgen willst.

Stelle dir für jede Situation folgende Fragen:

Wie kann ich diese Situation aus einer anderen Perspektive betrachten?
Welche neue Bedeutung könnte ich ihr geben?
Welchen versteckten Vorteil könnte diese Situation haben?
Was kann ich daraus lernen?
Hier sind einige weitere Ideen:

„Kann schon sein, dass es gut schmeckt. Aber nichts schmeckt so gut, wie ein besseres Körpergefühl“
„Es geht nicht darum, auf Süßigkeiten zu verzichten. Es geht darum, auf einen schlanken Körper zu verzichten.“
„Es geht nicht darum, dass ich nicht mehr frei entscheiden kann was ich esse. Es geht darum, dass ich mich nicht mehr zum Sklaven bestimmter Lebensmittel mache.“
„Es geht nicht ums Essen mit der Familie. Es geht darum, Zeit mit der Familie zu verbringen.“

3. Verhaltensmuster stoppen


Während du deine Achtsamkeit trainierst, entwickelst du dich immer mehr von einem unbewussten zu einem bewussten Esser.

Damit hast du immer mehr Gelegenheit, negative Verhaltensmuster rechtzeitig zu unterbrechen.

Der zentrale Moment tritt ein, wenn du den Impuls bemerkst, dem du früher nachgegeben und kontraproduktiv gegessen hättest. Es ist der Moment, in dem du eine Entscheidung triffst. Du triffst die Entscheidung, es diesmal anders zu machen.

So unterbrichst du das alte Essverhalten

Unterbrich‘ das alte Programm, indem du einfach „Stopp!“ sagst. Oder „Warte!“ oder „Halt!“.

Sag dir: „Ich kann das genauso gut etwas später essen, jetzt gerade stelle ich mir genau vor, wie ich mich hinterher fühlen würde und welche Konsequenz es für mein Ziel hätte.“

Das Allerwichtigste ist die Unterbrechung, das Stoppschild vor deinem inneren Auge, das bewusste Nachdenken, bevor du isst.

Wie du Unterbrechung nutzt, um dein emotionales Essen zu überwinden

Stell dir einige wichtige Fragen:

„Denke ich ans Essen, weil ich richtigen Hunger habe oder aus einem anderen Grund?“
„Falls es kein physischer Hunger ist, warum denke ich gerade ans Essen?“
„Welche unmittelbaren Konsequenzen hätte es, wenn ich das jetzt esse?“
„Welche langfristigen Konsequenzen hätte es, wenn ich das jetzt esse?“
„Welchen Vorteil hat es für mich, wenn ich jetzt darauf verzichte?“
„Bringt es mich näher an mein Ziel, wenn ich es jetzt esse oder würde ich mich davon entfernen?“
„Ist es das wirklich wert, jetzt zu essen?“
Diese Fragen helfen dabei, die Konsequenzen des Handelns mit in deine Entscheidung einzubeziehen und geben dir den Fokus auf das, was dir wirklich wichtig ist.

„Du bist, was du isst“. Alles woraus dein Körper besteht, hast du auf irgendeine Weise über die Nahrung zu Dir genommen.

„Wie fühlst du dich, nachdem du das gegessen hast?“

Viele Menschen machen sich Illusionen, dass sie sich besser fühlen, wenn sie bestimmte Lebensmittel essen. In Wahrheit fühlen sie aber schlechter, wenn sie nur versucht haben, emotionalen Hunger zu stillen.

Du fühlst dich einfach besser, wenn du aus den richtigen Gründen isst und andere Möglichkeiten findest, mit deinen Gefühlen umzugehen!!


4. Es gibt immer eine Alternative


Es geht nicht ums Essen. Es geht um das Gefühl, von dem du gedacht hättest, Essen könnte es dir geben.

Worauf hast du wirklich Appetit? Gemeinschaft? Liebe? Glück? Ruhe?

Es gibt andere Wege als Essen, um sich besser zu fühlen, warum gehst du sie nicht?

Wenn du merkst, in welchen Situationen Essen dir nur ein kurzfristiges Glücksgefühl gibt, gefolgt von andauerndem Schmerz, würdest du dich immer noch dafür entscheiden?

Menschen, die ihr emotionales Essverhalten erfolgreich geändert haben, haben zwei Dinge gemeinsam:

Sie haben verstanden, dass emotionales Essen ihr Bedürfnis nicht stillt und sie sich – ganz im Gegenteil noch schlechter dadurch fühlen.
Sie finden konstruktivere Alternativen zum Essen, um ihre eigentlichen Bedürfnisse zu erfüllen.
So individuell unsere Bedürfnisse sind, so unterschiedlich sind auch die jeweiligen Alternativen.

Du wirst sie finden, wenn du die Tatsache akzeptierst, dass es nicht nur eine, sondern mehrere Alternativen für dich gibt und du bereit bist zu experimentieren.

Zum Beispiel :

Trauer: Es gibt Menschen, die, wenn sie traurig sind, sich den Magen vollschlagen. Andere suchen sich professionelle Unterstützung, rufen ihre besten Freunde an oder finden im Gespräch mit der Familie ein offenes Ohr. Der Austausch mit anderen Menschen, denen du vertraust, kann wahre Wunder bewirken.
Frustessen: Einige Menschen essen, wenn sie gestresst oder frustriert sind. Andere finden Wege zur Entspannung: Sie meditieren, beten, machen Sport, Atemübungen oder zünden Kerzen an. Sie hören Musik oder Quran, die sie entspannt, nehmen ein heißes Bad, verbringen Zeit in der Natur oder gehen spazieren. Einige nehmen sich, wenn möglich, eine Auszeit.
Müdigkeit: Einige Menschen kommen geschafft von der Arbeit und greifen sofort zum Essen. Andere legen sich zuerst für 10 Minuten schlafen.
Wut: Einige Menschen greifen zu Lebensmitteln, wenn sie sich über etwas aufregen. Andere Menschen „reagieren sich ab“, sie gehen ins Fitnessstudio, laufen, misshandeln ihren Boxsack oder machen so lange Liegestütze, bis der Ärger verflogen ist.
Wenn du in Versuchung kommst, aus emotionalen Gründen etwas zu essen, kann es sehr gut helfen, wenn du dich einfach mit etwas Anderem ablenkst. Zum Beispiel, indem du spazieren gehst.

Meist funktionieren körperliche Dinge, wie leichte Bewegung oder Training oft besonders gut. Geist und Körper sind verbunden. Auf Emotion folgt Bewegung. Wenn du dich bewegst, verändert sich das Gefühl.

Probier es aus!

5. Ändere deine Innere Einstellung zum Essen


Ändere deine innere Einstellung und es fällt dir leicht, dein Essverhalten nachhaltig zu verändern.

Für einige Menschen ist ein bestimmtes Essverhalten völlig problemlos möglich, während es für andere geradezu unvorstellbar ist. Es liegt an den Willenskräften einiger Menschen, die sie resistent für Versuchungen machen.

Frag einmal einen überzeugten Vegetarier, wie leicht es ihm fällt, auf Fleisch zu verzichten.

Warum essen wir Muslim kein Schweinefleisch? – Natürlich, weil ALLAH subana’tala es uns Verbot. Wieso verbot ER dies uns? Es ist schon nachgewiesen, dass Schweineflisch krank macht.

Wir haben verinnerlicht, das wir kein Schweinefleisch essen dürfen, weil ALLAH uns es verbot.

Genauso sagt uns ALLAH, das wir von allem Essen sollen, aber uns im Maß zügeln sollen.

>… und esst und trinkt, aber seid nicht maßlos! …<

(Al-A’rāf Aya 31)

Also sollten wir verinnerlichen, das wir das Maß beim Essen einhalten müssen. Mehr zu Essenstipps zum bewahren der Gesundheit

Genauso wie es im Sahih Hadith heist:

Der Sohn Adams füllt kein schlechteres Gefäß als seinen Bauch.

Einige Bisse genügen dem Sohn Adams, um sein Rücken aufrecht zu halten..!


[At-Tirmidhī 2380; Ibn Majah 3349]

Diesen Hadith sollten wir genauso verinnerlichen, denke an diesen Hadith und sage dir „ich benötige nur wenig, um das ich Fit bleibe!! Das füllen des Magens ist nicht die Sunna und macht träge!“

Auszug aus dem Buch „die prophetische Medizin“

Krankheiten greifen den Körper an, schädigen ihn und verändern seine normale Funktion, aufgrund eines Übermaßes von etwas (z.B. einer Substanz).

Diese Angelegenheit macht den Großteil aller Krankheiten aus und passiert aufgrund von Überessen, des Verzehrens von mehr als dem, was der Körper braucht, unwertvollem Essen oder jenem, was nicht leicht verdaut wird oder es passiert aufgrund von (zu) vielseitigem Essen.
Wenn der Sohn Adams seinen Magen ständig mit dieser Art Essen füllt, wird er verschiedene Arten von Krankheiten bekommen.
Krankheiten, die eine lange Genesungszeit erfordern. Im Gegensatz zu jemandem, der sich überisst, wird der Körper von jemandem der beim Essen das rechte Maß hält und vernünftig isst, den größtmöglichen Nutzen dieser Ernährungsweise erlangen.

Essen bis man satt ist, schädigt den Körper und das Herz, sofern es zur Gewohnheit wird.
Es ensteht kein Schaden, wenn man (nur) gelegentlich bis zur vollen Sättigung isst. Jedoch die ständige Angewohnheit sich satt zu essen schwächt die Kraft und den Körper und gleichzeitig wird man noch dicker.

Der Körper wird gestärkt von Nahrung, die er braucht und die er auch verwerten kann – nicht von der Masse an Essen, die man verzehrt.
Wenn eine Verhaltensweise deinen inneren Einstellungen widerspricht, dann gibt es keine Versuchungen!






Du hast Fragen oder wünschst eine Beratung, dann schreib mich einfach an, in sha ALLAH




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